mit gegenwärtigen dingen kann einfach getan werden - für das tun an abwesenden
dingen brauchen wir kommunikation. selbst ein solipsist braucht kürzel für das,
was ausserhalb seiner selbst nicht existiert, was als blindfleck der selbstwelt
eingewobener fremdkörper sein mag, oder sonstwie benannt-gebanntes.
und alle, die an das sein von vielen glauben, an objektiv und subjektiv und all die
feinen kulturmärchen von sinngut und welterherrschung - all diese müssen
all:ein:sein
fragmentieren und die brökel benamst und vergrifflicht in einen verhandelbaren
konsensrahmen bringen.
[ auch das: kein aktives tun = ein nebenbei geschehenlassen durch verwendung ]
alle geschichte , alle versuche, welt auf kommunikable klangkürzel oder bildkürzel
zu reduzieren, alle diese äonenweiten stümpereien kulminieren in der großartigen
entdeutungsmaschinerie : TV : . kein medium war in wort oder bild jemals in dieser
weise effizient; selbst im TV-Ahnen FILM mit seinen abgedunkelten
höhlenimitatsvorführräumen ist die abwesenheit des abwesenden immer noch
als abwesendes präsent. TV aber ist gegenwärtig : beiläufig entstofflicht wird
das gezeigte nicht gezeigt als stellvertretendes für etwas, das durch das zeigen
bedeutet werden soll: TV wendet aufgenommene welt in TV-Welt, und durch die ihm
eigene omnipräsenz legt sich TV-Welt feinfilmig über das konfuse
rezeptorengefusel von zweibeinernacktvolk: es passt nicht nur die ganze welt
in eine kiste : die welt ist ohne kiste nicht mehr mehrheitsverbindlich zeigbar.
|
